The Zone of Interest

Bei der Oscarverleihung im März wurde der Titel von Jonathan Glazers THE ZONE OF INTEREST gleich zweimal aufgerufen. Einmal für den besten Ton. Das kam nicht überraschend. Die "Tonmeister" Johnnie Burn und Tarn Willers hatten bereits mehr Preise (darunter in Cannes) für ihre dramaturgisch enorm wertvolle Arbeit gewonnen. Zum anderen erhielt das Holocaust-Drama den Oscar für den besten internationalen Film. International trifft es gut, denn Glazer drehte an Originalschauplätzen in Polen mit den zwei deutschen Stars Christian Friedel als Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz Rudolf Höß und Sandra Hüller als seine treusorgende Frau Hedwig. Gedreht wurde in polnisch, deutsch und jiddisch. Die Produktion selbst ist britisch.

Das Drama, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis, thematisiert die Gabe des Wegschauens, des Nicht-Sehen-Wollens. Visuell brillant und zugleich experimentell, schildert sich der spießbürgerliche Alltag (mit seinen kleinen Sorgen) in Auschwitz. Keine Kamera schaut je über die Mauer. Der Schrecken des Lagers ist nur zu hören. Diese distanzierte Nähe erzeugt ein unterschwelliges Grauen, das einen so schnell nicht loslässt.

UK/USA 2023

Regie: Jonathan Glazer

Darsteller: Sandra Hüller, Christian Friedel, Johann Karthaus, Luis Noah Witte, Nele Ahrensmeier, Lilli Falk u.a.

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Ab 12 Jahren  |  105 Minuten

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